Ursprünglich aus Berlin stammend, bin ich 2018 mit meiner Frau und unseren 4 Kindern nach Schweden gezogen, nach Småland in die Gegend, in der Astrid Lindgren ihre Kindheit verbracht hat. Ein Jahr zuvor hatten wir eine 6-wöchige Reise durch Dänemark und Schweden unternommen. Nur mit Zelten unterwegs, erlebten wir Natur hautnah und waren von der Offenheit, Toleranz und Freundlichkeit der Menschen sehr berührt. Als wir auf einem Familienbauernhof 2 Wochen als freiwillige Helfer mitwirkten, wurden wir morgens von den Hühnern geweckt und erwachten abseits von Lärm- und Lichtverschmutzung. Wir bereiteten Speisen mit Gemüse aus dem eigenen Beet, sammelten Himbeeren und Blaubeeren, um daraus Marmelade zu kochen und die Kinder hüpften im Heu, fütterten die Schafe oder kletterten in Bäumen herum. Meine Frau und ich sahen uns an und dachten: das ist doch genau das, was wir immer gesucht haben.
Bereits ein Jahr später zogen wir in ein wundervoll uriges, altes Holzhaus mitten im schwedischen Wald und konnten die Elche vom eigenen Fenster aus beobachten. Nun rannten auch bei uns Hühner über den Hof und hinten im Garten wurzelten die ersten eigenen Möhren und Kohlrabis. Sprachlich war es natürlich zunächst eine Herausforderung, aber Schwedisch ist mit dem Deutschen und Englischen erstaunlich nahe verwandt. Lustig, wenn man plötzlich beginnt, die Möbelnamen bei IKEA zu verstehen.
Beeindruckt haben mich persönlich hier die Sternenhimmel. Man begreift seinen Platz im Leben und Universum auf eine andere Art, wenn man mitten in der Natur ohne weitere Lichtquellen vor diesem nächtlichen Wunder aus Abertausenden kleiner Lichtpunkte steht. Wenn die gewaltige Milchstraße in Winternächten über einem glitzert und funkelt, taucht man in eine andere Realität ein und das Verständnis für die eigene Existenz verändert sich.
Ich bin ein zutiefst feinfühliger und kreativer Mensch. Nach 33 Jahren Leben in der Großstadt haben mich die letzten Jahre hier in der schwedischen Natur sehr verändert. Ich bin ruhiger, selbstbewusster, ausgeglichener und kreativer geworden. Die Verbindung zu mir selbst hat zugenommen. Mein Bewusstsein hat sich erweitert. Ich nutze die ruhigen Morgenstunden gern zum Schreiben von Gedichten und Geschichten. Manche Tage produziere ich im Studio eigene Lieder. Oft findet man mich bei schönem Licht draußen fotografieren. Das Sprechen ist nur ein Teil von mir, mit dem ich meine Kreativität auslebe. Ich mag die Vielfältigkeit, Spontaneität und Abwechslung im Sprecherberuf. Werbung, Imagefilme, Hörspiele und Audioguides stellen jeweils so unterschiedliche Anforderungen an mich und meine Stimme und ich liebe es, mich diesen Herausforderungen zu stellen. Ich bin sehr dankbar, dass ich so leben darf und genieße jeden Tag.